Nach wie vor ist die Wachau das besondere Anbaugebiet Österreichs. Vor allem Riesling und Veltliner beherrschen die Wachau. Beide Rebsorten haben auch ein außergewöhnliches Alterungspotential, daneben gibt es aber auch exzellente Weißburgunder, Neuburger, Muskateller und Sauvignon Blanc.
Anlässlich einer Radtour besuchte Andreas Schmitt die Wachau und probierte diverse Weine. Seine bevorzugten Winzer nebst Weinempfehlungen in der Wachau sind:
2018 Grüner Veltliner Federspiel Rotes Tor
„Federspiel“ entspricht ungefähr einem deutschen Kabinett. Wer es kräftiger und gehaltvoller mag, kann auch zu einem Smaragd greifen, der in etwa einem deutschen „Großes Gewächs“ entspricht. Unbedingt zu empfehlen ist eine Einkehr im Restaurant Jamek, direkt beim Weingut Jamek, betrieben von der Winzer-Familie. Eine moderne österreichische Küche, geschmacklich ganz hervorragend präsentiert und man kann gleich die ausgezeichneten Weine des eigenen Weinguts zum Essen verkosten.
Marietta Stegbuchner, Restaurant Überfahrt, Althoff Seehotel Überfahrt am Tegernsee
Maria Rehermann, Restaurant Vendôme, Althoff Grandhotel Schloss Bensberg
Kathrin Feix, Zirbelstube, Althoff Hotel am Schlossgarten in Stuttgart
2018 Grüner Veltliner "Liebedich”; Veyder-Malberg, Spitz/Wachau
Da sie ihren letzten Urlaub passenderweise unter anderem auch in der Wachau verbracht hat, konnte sie natürlich altbekanntes als auch Neuentdeckungen verkosten. Nachhaltig beeindruckt haben sie die Weine von Peter Malberg, sodass die Wahl hierauf auch nicht so schwer viel. Seit 2008 bewirtschaftet er in Spitz im ausschließlich biologischem Weinbau und größtenteils ebenso rein händisch alte Terrassenanlagen, teilweise sehr klein parzellig verteilt auf heutige 8 Hektar. Vergoren werden die Weine ausnahmslos spontan, ohne Zusätze gibt er den Weinen die nötige Zeit die sie zum reifen benötigen.
Der 2018 LIEBEDICH ist eine Grüner Veltliner “Assemblage” aus verschiedenen Weinbergen. Da die Erträge aus den Lagen Bruck, Schön und Buschenberg leider zu gering waren um diese einzeln auszubauen, vermählte er sie kurzerhand zu Liebedich. Der Verschnitt gefiel ihm so gut, sodass die Namensgebung nicht allzu lange auf sich warten ließ. Der Wein, welcher im großen Holzfass reift, ist ein trockener Grüner Veltliner, der mich vor allem durch seine Präzision und Dichte nachhaltig beeindruckt hat, und das ohne jegliche Botrytis, was ebenso den Vorteil mit sich bringt das der Wein auch sehr schlank im Alkohol mit gerade mal 11,5% bleibt. Bewässert werden hier die Weinberge, wie oft üblich in der Wachau, nämlich nicht.
Im aktuellen Vendôme Spätsommer Menü von Herrn Wissler, in Verbindung mit einer wild gefangenen Dorade, mit weißen und grünen Mandeln, als auch einer Tomatensalsa und Gillardeau Auster, kann man sich übrigens auch gerne selbst überzeugen lassen, warum dieser Wein seinen Namen verdient hat.
2015 Smaragd; Hirtzberger, Spitz/Wachau
Das Weingut Franz Hirtzberger betreibt seit dem 13. Jahrhundert Weinbau. Seit jeher ist der Hof und das Weingut im Familienbesitz der Familie Hirtzberger. Man merkt die Liebe zur Natur und zu den einzelnen Weinen. Entscheidend ist auch hier das Terroir. Das perfekte Zusammenspiel von Klima, Boden und jahrelanger Erfahrung zeigt die Unverwechselbarkeit jeder einzelner Weine.
Die Rebsorte Neuburger ist eine autochthone Weißwein Rebsorte aus Österreich. Sie ist eine Kreuzung aus Roter Veltliner x Sylvaner.
Smaragd ist die Bezeichnung für die wertvollsten Weine der Wachau ab einem Alkoholgehalt von 12,5 Vol.%. Hier ist eine sehr hohe Traubenreife wichtig um großartige Weine zu erreichen.
Die Smaragd-Eidechsen fühlen sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl. An schönen Tagen sonnen sie sich neben den Rebstöcken und wurden so zum Symbol für Wachauer Weine mit vollendeter physiologischer Reife.
Der Wein empfängt Sie mit einem saftigen gelb im Glas mit brillanten Reflexen. Sein frisches Bukett zeigt einen Hauch von Quitte, leichten Nussaromen und floralen Anklängen von weißen Blüten. Am Gaumen eine komplexe Struktur von Frucht nach Pfirsich und Mandarinenzesten, Sehr cremig und unwahrscheinlich langatmig bringt er eine Eleganz mit guter Mineralität und zarter Süße im Nachhall. Eine absolute Überraschung!!
2017 Riesling Federspiel; Franz Pichler, Wösendorf/Wachau
Das Weingut Franz Pichler liegt in Wösendorf in der Wachau. Im Jahr 1982 gründete Pichler das Weingut und bewirtschaftet heute stolze 8 ha. Seit 7 Jahren wird das Weingut auf Bio-Basis bewirtschaftet. Heute darf ich Ihnen einen Riesling vorstellen, einen nuancenreichen und charaktervoll Wein der mit seinen 12,5 % Alkohol zur Kategorie Federspiel gehört. Dieser Wein wurde zu 100 % aus der Ried Gaisberg gewonnen. Franz Pichler sagt, jeder Tag gibt dem Wein mehr Aromen, Ausdruck und Geschmack, darum wurde dieser Wein erst kurz vor Leseschluss gelesen. Durch seine späte Lese überzeugt dieser Wein mit dichten Aromen, Ausdruck und Geschmack. Ein wundervoller Wein mit, der in dieser spätsommerlichen, herbstlichen Zeit viel Spaß macht. „Ohne Leidenschaft, Überzeugung und Spaß am Beruf würde dieses nicht funktionieren“, so Pichler! Worte und Geschmack die uns verbinden.
Von der Wachau reist man gerne auch nach Wien weiter. Hier hatte Andreas Schmitt ein besonderes Wiener Schnitzelerlebnis bei Meissl & Schadn im Restaurant mit der offenen Salonküche, wo die Wiener Schnitzel live für die Gäste zubereitet werden. Als Vorspeise bietet es sich an, eine Auswahl von „l’assiettes“ zu bestellen, sogenannte Wiener Einschübe in Tapas-Größe. Hier kann man ein wirklich Weltklasse Wiener Schnitzel genießen. Als Gast hat man die Wahl, sich das Wiener Schnitzel mit Butterschmalz, Schweineschmalz oder Sonnenblumenöl backen zu lassen. Auch Arthur Schobenhauer und Siegmund Freud waren bereits Gäste bei Meissl & Schaden und haben sich das Wiener Schnitzel grundsätzlich mit Schweineschmalz backen lassen.
Wenn man in Wien ist lohnt sich hier ein Besuch auf alle Fälle. Hier erfährt die großartige Wiener Küche ein Revival. Das Restaurant wurde 1945 zerstört, existierte zuvor allerdings seit 1896. Viele berühmte Zeitgenossen haben bis 1945 bei Meissl & Schadn ihr Wiener Schnitzel gegessen. Es wurde kürzlich, nach der Zerstörung im Jahr 1945, neu eröffnet. Neben dem Wiener Schnitzel werden auch weitere Wiener Klassiker angeboten.
Achtung: Für alle Feinschmecker: Bald beginnt die Tournée Althoffs Festival der Meisterköche. Die Termine und weitere Informationen zur Veranstaltung entnehmen können Sie der Festival-Broschüre entenehmen.